Phänomen der Polarisation der Aufmerksamkeit

Unser Montessori-Material

Das Phänomen der Polarisation der Aufmerksamkeit, die Zeit der größten Konzentration, in dem das Kind nach seinem inneren Antrieb tätig ist, war der Prüfstein bei der Entwicklung der Montessori-Materialien.

  • Sinne
  • Sprache
  • Mathematik
  • Kosmische Erziehung
  • Übungen des praktischen Lebens

Durch die Arbeit lernt das Kind seine Bewegungen zu beherrschen und schafft sich damit eine Beziehung zu seiner Umwelt. „Erwacht“ das Kind von einer konzentrierten Tätigkeit, fühlt es sich in Frieden mit sich und seiner Umgebung. Es ist dann besonders empfänglich und verantwortungsbewusst für Dinge, die es vorher nie bemerkt hat.

Montessori-Materialien.

  • sind attraktiv und regen zum Handeln an,
  • sprechen Geist, Sinne und Bewegung gleichermaßen an,
  • haben eine einfache Struktur,
  • isolieren die Eigenschaften,
  • fördern die Koordination der Bewegung,
  • führen vom Konkreten zum Abstrakten,
  • enthalten Fehlerkontrollen, damit das Kind lernt, seine Fehler selbst zu erkennen und zu korrigieren,
  • sind nur ein Mal vorhanden und haben daher eine sozialerzieherische Wirkung.

Sinnesmaterial

Bei diesem Material werden die jeweiligen Eigenschaften eines Sinnes getrennt angesprochen. Das Material dient der Verfeinerung der Sinneswahrnehmung. Es vermittelt bereits mathematische Grunderfahrungen. Die Kinder beginnen zu ordnen, zu klassifizieren, zu zählen und Serien zu bilden. Ohne es zu wissen, eignen sie sich damit bereits ein Regelverständnis an.
Folgende Sinne werden angesprochen:

 

  • Tastsinn,
  • stereognostischer Sinn,
  • Geruchssinn,
  • Geschmackssinn,
  • Hörsinn,
  • Farbsinn.

Sprachmaterial

Alle Materialien schließen indirekte und direkte Sprach- bzw. Schreibübungen ein.

 

  • Bei Wischübungen wird für spätere
  • Schreibübungen das Handgelenk gelockert.
  • Verschiedene Formen verinnerlicht das Kind bereits mit den Übungen der Sinnesmaterialien.
  • Bei den Einführungen der gesamten Montessori-Materialien wird gleichzeitig der Wortschatz der Kinder erweitert.
  • Durch die Arbeit mit den Sandpapierbuchstaben werden die Buchstaben ins Muskelgedächtnis aufgenommen und können zu einem späteren Zeitpunkt leichter ins Bewusstsein geführt werden.

Übungen des praktischen Lebens

Die Kinder beobachten und ahmen die Erwachsenen nach. Dabei steht an erster Stelle das Handeln als Selbstzweck, erst später im fortgeschrittenen Alter wird das Ergebnis des Tuns wichtig.

Montessori sah in der Koordination der Bewegungen eine wichtige Voraussetzung für das seelische Gleichgewicht und die Fähigkeit zur Konzentration. Zu den Übungen des praktischen Lebens gehören:

 

  • Pflege der eigenen Person
    (Waschen, Anziehen),
  • Pflege der Umgebung
    (Tisch wischen, Boden kehren),
  • Pflege des sozialen Kontakts
    (Grüßen, Bewirten),
  • Pflege der Stille
    (Zuhören, Zuschauen, ruhige Bewegungen).

Mathematikmaterial

Mit diesen Materialien wird den Kindern eine Tür zum mathematischen Verständnis geöffnet:

 

  • die Kinder können Zahlen erfassen (Mengen, Längen),
  • die Übungen mit Zahlen sind anfangs konkret und werden zunehmend abstrakter,
  • mit den verschiedenen Materialien werden immer wieder Reihenfolgen gebildet und somit besonders der Zahlenraum zwischen 1 und 10 geübt und
  • es werden Mengen gebildet und den Zahlen zugeordnet.

Material zur kosmischen Erziehung

Das Kind lernt die Welt kennen.

 

  • Teilaspekt des Wissens über die Welt stellen die Biologie, die Geographie und die Geologie dar. Eine Vielfalt von Bildkarten trägt zur Begriffserweiterung bei (Schmetterlinge, Käfer, Vögel, Blumen).
  • Das Verfolgen von Naturgeschehnissen regt ein genaues Beobachten und Beschreiben an.
  • Durch die Arbeit mit dem kosmischen Material und mit Leben mit der Natur wächst bei den Kindern Liebe und Verantwortungsbewusstsein für sich und die Umgebung.
  • Das kosmische Material bietet ein sehr umfangreiches Angebot an Wortschatzbereicherung (Bild- und Wortkarten mit verschiedenen Vogel-, Schmetterling-, Blumenarten usw.)

Maria Montessori (*1870 – †1952)

war die erste weibliche Medizinstudentin Italiens und schloss ihr Studium 1896 mit glänzendem Erfolg ab. Später studierte sie Pädagogik, Psychologie und Anthropologie. Als Ärztin arbeitete sie zuerst mit verwahrlosten Straßenkindern, später mit mental und soziokulturell zurückgebliebenen Kindern. Mit einfachsten Mitteln hat sie den Kindern den Weg gezeigt. Die pädagogischen Erfolge, die sie dabei erzielte, waren sensationell. Als Wissenschaftlerin und Praktikerin hat Maria Montessori die Grundlagen ihrer Pädagogik auf die genaue Beobachtung und das Studium der kindlichen Entwicklung gestützt.

1907 wurde das erste Montessori-Kinderhaus (casa die bambini) in Rom gegründet. Ihr Wissen gab sie in Ausbildungslehrgängen in vielen Teilen der Welt, u.a. in Afrika, Indien und China, weiter. So entstanden weltweit Montessori-Kinderhäuser, die alle nach den gleichen Grundsätzen arbeiten, wie wir hier in Dachau. Sie entwickelte Lernmethoden, die ganz auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind und heute mehr denn je anerkannt und geschätzt werden. Ihre Erkenntnis – Kinder sind anders – hat sie weltberühmt gemacht.